Ein großes Projekt ist Wirklichkeit geworden: Nach mehreren Jahren der Vorbereitung konnten die Leipziger Sportlöwen in den Sommerferien erstmals einen bilateralen Austausch mit dem französischen Partnerverein Judo Club Limeil-Brévannes umsetzen. Gefördert und begleitet wurde das Projekt durch das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) – eine Organisation, die seit Jahrzehnten den Austausch junger Menschen aus Deutschland und Frankreich unterstützt. Ziel ist dabei nicht nur die Förderung der Sprachkompetenz und des kulturellen Verständnisses, sondern auch die Stärkung von persönlichen Begegnungen und Freundschaften. Das Besondere: Es handelte sich nicht um ein klassisches Trainingslager, sondern um ein Austauschformat, bei dem Judo als gemeinsame Sprache und Brücke der Verständigung dient.

Sieben Tage lang erlebten 14 französische und 11 deutsche Kinder im Alter zwischen 10 und 17 Jahren ein abwechslungsreiches Programm in Leipzig. Begleitet die Begegnung auf deutscher Seite durch unser Trainerteam Aaron Schneider und Tobias Mathieu, die mit großem Einsatz und viel Herzblut den gesamten Aufenthalt organisierten. Untergebracht war die gesamte Gruppe zunächst im Hostel Eden – die letzten beiden Nächte wurden in der Judohalle verbracht. Die Verpflegung wurde durch die Vleischerei Leipzig sowie unseren Sponsor Emil & Moritz ermöglicht – ein großes Dankeschön dafür!
Auf dem Programm standen nicht nur gemeinsame Judoeinheiten, in denen sich beide Gruppen auf der Matte begegneten und voneinander lernen konnten, sondern auch viele Freizeitaktivitäten: Bei einer Stadtrallye mit Besuch des Völkerschlachtdenkmals wurde Leipzig erkundet, bei einer Paddeltour auf der Weißen Elster gab es nasse Füße und jede Menge Teamgeist. Ein gemeinsamer Boulder-Nachmittag stellte sportlich neue Herausforderungen, ebenso wie kleinere Aktionen in der Halle und beim abendlichen Austausch. So entstanden viele Kontakte, gemeinsame Lacher und erste Freundschaften über Sprachgrenzen hinweg.

Ein zentraler Baustein des Austauschs war die Sprachanimation, ein vom DFJW entwickeltes Konzept, das Kindern auf spielerische Weise die jeweils andere Sprache näherbringt. Anders als beim klassischen Sprachunterricht geht es hier um Kommunikation durch Bewegung, Lachen und kreative Spiele. Ob bei „Feuer – Wasser – Sturm“ auf Deutsch und Französisch, dem beliebten Ratespiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder einem Ernährungsworkshop mit Sprachmix – durch diese niederschwelligen Methoden konnte Berührungsängsten begegnet und der erste Zugang zur Partnersprache gelegt werden. Gleichzeitig förderte die Sprachanimation den Gruppenprozess und sorgte für viele Momente des Miteinanders.

Trainer Aaron Schneider zog nach der Woche ein durchweg positives Fazit:
„Die Vorbereitung war intensiv, aber es hat sich gelohnt. Die Kinder und wir als Trainerteam sind wirklich zusammengewachsen. Es war eine großartige Erfahrung und wir freuen uns schon jetzt auf die Rückbegegnung in Frankreich im nächsten Jahr.“
Ein großes Dankeschön gilt dem DFJW für die finanzielle und inhaltliche Unterstützung dieses Projekts. Der Austausch hat gezeigt, wie viel Potenzial in der Verbindung von Sport und internationaler Begegnung liegt – Judo als gemeinsamer Nenner, der nicht nur anspruchsvolles Training bietet, sondern auch verbindet.